Wir leben in einer Demokratie, und da soll  jede Seite ihre begründete Meinung einbringen. Wir tun dies u.a. mit dieser Seite. Wir möchten nachdrücklich dazu ermutigen, auch andere Meinungen wahrzunehmen und zu durchdenken. Wer zu diesen oder anderen Themen etwas zu sagen hat, ist herzlich eingeladen, seinen Beitrag per email einzuschicken


 

Drei aktuelle Themen
- unsere Meinung kurz und bündig

1. ETA - Waffenstillstand 
2. Einbürgerungstest         

3. Kongo-Einsatz

 


1. ETA - Waffenstillstand

Wir möchten die spanische Regierung dazu beglückwünschen, dass sie es geschafft hat, die ETA zu einem unbefristeten Waffenstillstand zu bewegen. Auch, wenn es diskussionswürdig ist, ob und wann und inwieweit man sich mit Terroristen auf Verhandlungen einlassen soll, so ist die bloße Tatsache, dass dem Morden und dem Verbreiten von Furcht Einhalt geboten wurde, eine "diplomatische" Lösung wert. Wir hoffen, dass dieser Waffenstillstand in eine dauernde Friedensphase übergeht und dass zwischen der Zentralregierung und dem baskischen Volk ein Modus Vivendi gefunden wird, der
-  erstens dem legitimen Bedürfnis der Basken nach autonomen    Strukturen gerecht wird und
- der zweitens es Terrorgruppen unmöglich macht, eine wie auch immer   geartetete Legitimation für ihr Handeln zu konstruieren.


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2. Einbürgerungstest 

Ja, wir sind für einen Einbürgerungstest. Aber nur, wenn alle Bundestagsabgeordneten diesen Test hundertprozentig fehlerfrei und ohne lange nachzudenken, bewältigen können.

Im Ernst - dieser Test ist kompletter Blödsinn, da er weder die Integrationsfähigkeit abfragen und schon gar nicht die Integrationsbereitschaft überprüfen kann. Stattdessen sollte man die Integrationsangebote endlich überarbeiten und zu einer aktiven Kooperation mit den Migranten übergehen. Nur so kann es zu einer wirklichen gegenseitigen Akzeptanz der gesellschaftlichen Gruppen kommen.

Im Übrigen: fast alle Leute mit Migrationshintergrund teilen die Werte dieser Gesellschaft. Und diejenigen, die das bewusst nicht tun oder nicht tun wollen, wird man durch noch so vermeintlich ausgefuchste Tests auch nicht 'herausfiltern'.

Zum Schluss muss gesagt werde: Einige Fragen sind reiner Unsinn, andere Fragen sind eine Beleidigung für Migranten und wiederum andere Fragen sind eine moralische Verunsicherung für jedermann.

Tatsächlich soll dieser neueste Integrationsschildbürgerstreich von der gescheiterten Integrationspolitik ablenken und die Schuld hierfür wieder einmal einseitig den "ausländischen Mitbürgern" in die Schuhe schieben. So nicht !!!

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3. Kongo-Einsatz

Wenn vor zwei Wochen die Politiker quer durch alle Parteien noch einen Kongo-Einsatz für falsch, ja für undenkbar hielten (die Militärs im Übrigen auch), dann fragt sich der gesunde Menschenverstand, wer zum Teufel diese neue Intervention sich eigentlich ausgedacht hat.

Ein demokratischer Prozess kann bestenfalls mit zivilen Mitteln von der EU unterstützt werden, eine polizeilich-militärische Absicherung der Wahlen kann und darf nur aus dem Land selber und seiner befreundeten benachbarten Staaten erfolgen, die mit den ethnischen, sozialen, religiösen Strukturen vertraut sind.

Wie sollen eigentlich ein paar Hundert Soldaten die Wahlen in solch einem riesigen Land sinnvoll absichern. Und was bringt es eigentlich, die Wahlsicherung nur auf die Hauptstadt zu beschränken, wo jedermann weiß, dass die Probleme primär in anderen Regionen liegen.
Und was passiert eigentlich, wenn die Wahlen scheitern oder angefochten werden? Geht dann die Bundeswehr nach Hause mit dem Gefühl, trotz ihrer Präsenz nichts erreicht zu haben. Oder bleibt sie im Lande bis zur Wahlwiederholung. Oder was?

Die ganze Sache ist überhaupt nicht durchdacht. Wenn man keine sinnvolle und langfristige politische Strategie hat, sollte man diese Art von Militäreinsätzen sein lassen. Sie richten mehr Unheil an, als dass sie den Betroffenen nutzen. Eigentlich sollte die Politik aus dem Irak-Desaster gelernt haben.

Und eigentlich haben wir den Eindruck, dass man diesen Einsatz auch in Berlin gar nicht will, sondern nur aus Gründen der Loyalität zur Allianz und damit des außenpolitischen Prestiges wegen sich dazu hat drängen lassen. Schade, dass Schröders außenpolitisches Erbe so schnell verspielt wird.



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ARBEITSGEMEINSCHAFT INTERNATIONALER JUGENDVERBÄNDE e.V.

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